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Digitale alternativen zu messen

Digital-Fans oder Messetraditionalisten, welcher Gletscher schmilzt zuerst?

Corona hat nicht nur negative Aspekte, denken vorallem die Digital-Fans. Endlich beginnen die teuren Messen und Ausstellungen zu wanken und zu verschwinden. So viel Geld und Zeit wie in Messen jeweils investiert wird, ist alles andere als modern und zeitgemäss in der neuen, digitalen Welt. Unternehmen bauten Messestände auf und investierten teilweise soviel, wie ein Einfamilienhaus kostet oder gar mehr. Und das für ein paar wenige Tage oder Wochen, um Menschen aus der ganzen Welt ihre Neuheiten zu präsentieren. Die Digitalisierung hat bereits vor Corona an diesem kostenfressenden Marketingmonster genagt. Jetzt müssen auch Messetraditionalisten neue Wege gehen, um weiterhin erfolgreich am Markt bestehen zu können. Oder wird nach Corona alles wieder so sein wie vorher? Wollen wir es nicht hoffen. Viel Spass mit der heutigen 3WSTORY.

"Röbi, was machen wir jetzt mit unserem Marketingbudget, das geplant war für die Messe im Herbst?" fragt Claudia ihren Vorgesetzten. "Das ist eine gute Frage, wir streichen es einfach und sparen dadurch dieses Jahr viel Geld," antwortet Röbi. "Aber warum denn streichen? Weshalb gehen wir nicht einmal neue Wege um unsere Kunden zu erreichen? Warum investieren wir nicht in digitale Massnahmen?" "Hör mir auf mit digitalen Massnahmen," kontert Röbi. "Unsere Kunden sind alles andere als Digital und zudem finde ich das auch nur sinnlose Zeit- und Geldverschwendung. Eine Messe kann man nicht ersetzen. Der persönliche Kontakt, die haptischen Erlebnisse und einfach das ganze Drum herum können digitale Alternativen nie ersetzen. Dieses Jahr müssen wir uns nun halt durchseuchen und hoffen, dass nächstes Jahr alles wieder so ist, wie es vor Corona war. Es geht ja allen Unternehmen gleich."

Claudia ist enttäuscht von Röbis Einstellung. Sie hätte von ihrem Vorgesetzten schon etwas mehr Zukunftssinn und Motivation erwartet, um neue Wege zu gehen. Am Abend erzählt sie ihrem Mann von dem Gespräch. Der Frust ist gross. "Aber Claudia," erwidert ihr Mann, "du hast doch immer gesagt, dass du in einem sehr traditionell geführten Unternehmen arbeitest. Wie kommst du denn jetzt darauf, dass sich das aufgrund Corona einfach von heute auf morgen ändern soll? Scheinbar steht das Unternehmen im Moment nicht schlecht da, dass es sich eine solche Haltung leisten kann. Wenn du etwas ändern möchtest, dann solltest du Röbi konkrete, digitale Alternativen zu herkömmlichen Messen präsentieren und ihn damit konfrontieren, dass es jetzt an der Zeit ist, modern und zukunftsorientiert zu denken und zu handeln."

Noch am selben Abend sitzt Claudia bis tief in die Nacht am Computer zuhause und sucht nach digitalen Alternativen zu herkömmlichen Messen. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, ihren Vorgesetzten zu überzeugen und will neue Wege beschreiten. Als grosser Fan der digitalen Welt, will sie aufzeigen, dass Messetraditionalisten der Vergangenheit angehören.

Digitale Alternativen zu herkömmlichen Messen und Ausstellungen

Auf ihrer Recherche im Internet, findet Claudia viele Alternativen, um auf den digitalen Kanälen mit den Geschäftspartnern in Kontakt zu bleiben und die eigenen Produkte und Dienstleistungen bekannt zu machen. Sie notiert sich diese und zu jeder auch deren Vorteile.

  • Virtuelle Messen
    Diese finden ortsunabhängig statt, was wiederum die potenzielle Reichweite für Besucher und Aussteller erhöht und Reisekosten senkt. Sie finden zeitunabhängig statt, sind, im Verhältnis zu realen Messen, kostengünstig und bieten ungeahnte Möglichkeiten in der Präsentation der Produkte und Dienstleistungen.
  • Webinare und Livestreams
    Ob als Echtzeitkommunikation oder Aufnahme zur späteren Ansicht, Webinare und Livestreams eignen sich perfekt, um mit Kunden zu interagieren, Informationen zu vermitteln sowie Schulungen und Vorträge zu halten. Zeit- und ortsunabhängig können Webinare geführt werden und die Teilnehmerzahl kann entweder beschränkt oder unbeschränkt sein. Reisezeiten und hohe Investitionen in Räumlichkeiten gehören der Vergangenheit an.
  • Digitale Produktpräsentationen und Whitepaper
    Kunden informieren sich immer mehr im Internet über Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen. Die meisten von ihnen wollen zuerst Informationen, bevor sie sich für einen Kauf entscheiden. Digitale Produktepräsentationen in Form von Videos, 3D-Animationen, Bildern, interaktiven Grafiken oder... oder interessante Whitepaper zum Download bieten genügend Nährboden, um das Wissen der Kunden zu befriedigen. Je mehr Informationen Kunden im Netzt finden, desto einfacher wird es für den eigenen Vertrieb sein, den Kunden anschliessend zu beraten und auf seine spezifischen Fragen einzugehen.
  • Social Media Plattformen
    Nichts Neues und dennoch für viele noch Neuland. Unternehmenskommunikation in den sozialen Medien. Ja, der Zeitaufwand ist sehr gross und der Nutzen auf den ersten Blick nicht sofort ersichtlich, aber wie das Sprichwort so schön sagt: "Steter Tropfen, hölt den Stein". Je mehr interessante und relevante Beiträge geteilt werden, desto kompetenter wird das eigene Unternehmen von den Zielkunden wahrgenommen.
  • Podcasts
    Bei vielen Menschen ist die Zeit oft nicht vorhanden, lange Beiträge in Blogs oder anderen Medien zu lesen. Was liegt daher näher, als die Beiträge in Podcasts umzuwandeln. Diese können von der Zielgruppe bequem im Auto, zuhause beim Kochen oder im Fitnessstudio gehört werden. Podcasts finden im Online Marketing immer mehr Einsatz und bieten einen weiteren Kanal, um mit der Zielgruppe in Verbindung zu treten.
  • Virtuelle Showrooms
    Es muss nicht immer gleich eine virtuelle Messe sein. Oft reicht es auch aus, einen virtuellen Showroom zu realisieren, wo die Kunden die Produkte bestaunen können. Man stelle sich vor, wieviel Geld ein Unternehmen einspart, durch die Realisation dieses virtuellen Showrooms im Vergleich zu einem richtigen Showroom? Zudem kann der Besucher den Showroom zu jeder Tages- und Nachtzeit besuchen und mit mit dem Unternehmen in Kontakt treten. Kombiniert mit Videoberatung ein einmaliges Marketingerlebnis.
  • Videoberatung
    Videoberatung löst die Telefonberatung oder gar die persönliche Vor-Ort-Beratung ab. Der Kunde hat Fragen oder sonstige Anliegen zu Produkten oder Dienstleistungen? Bequem klickt er sich einfach in die Videoberatung ein und bespricht sein Anliegen persönlich mit einem Berater via Video. Dieser kann das Produkt interaktiv genau erklären und eine virtuelle Präsentation durchführen.
  • Business WebTV
    Beim Business WebTV handelt es sich um ein Format, das immer mehr an Beliebtheit gewinnt. Mittels regelmässigen Videobeiträgen wird das Unternehmen in den Köpfen der Zielkunden verankert. Wissen und Kompetenz werden auf modernste Art und Weise transportiert. Videos werden im Vergleich zu Text- oder Bildbeiträgen viel besser von den Zielkunden konsumiert.

Digitale Alternativen zu herkömmlichen Messen brauchen Zeit und müssen sich etablieren

Claudia ist klar, dass das investierte Budget in digitale Massnahmen sehr wahrscheinlich nicht den selben Return on Investment bringt und schon gar nicht in der selben Zeit, wie das bisher bei den Messen war. Aber jede Messe brauchte auch ihre Zeit, bis diese sich am Markt etabliert hat und interessant für Firmen wurde.

Den Mutigen gehört die Welt

Claudia will ihren Vorgesetzten überzeugen, dass den Mutigen die Welt gehört und dass genau zum jetzigen Zeitpunkt die Zeit reif dafür ist, in die digitalen Kanäle zu investieren. Eine herkömmliche Messe kostet sehr viel Zeit und Geld. Jetzt während Corona, sieht sie die grosse Chance für ihr Unternehmen, auszuprobieren, welche Kanäle in Zukunft die Richtigen sein werden für sie. Sie ist überzeugt, dass auch nach Corona viel Geld eingespart werden kann, wenn die digitalen Firmenauftritte die herkömmlichen Messen nach und nach ablösen werden. In jedem Unternehmen geht es darum, möglichst gewinnbringend und optimiert zu agieren. Das werden auch Messetraditionalisten über kurz oder lang einsehen müssen. Wer mehrere Zehntausend, Hunderttausend oder gar Millionen in Messeauftritte investieren kann, der sollte in der Lage sein, dieses Budget zu minimieren und in digitale Kanäle zu investieren. Eine Erfolgsgarantie gibt es nicht, aber die gibts auch bei herkömmlichen Messen nicht. Somit ist die Antwort also gegeben. Der Gletscher der Messetraditionalisten wird mittelfristig immer kleiner, bis er ganz verschwindet. Doch wie in der realen Welt die richtigen Gletscher, wird dies auch noch seine Zeit dauern.

Voller Zuversicht, beendet Claudia den Tag und ist überzeugt, dass sie bei ihrem Vorgesetzten die Neugier für zwei oder drei digitale Alternativen wecken kann. Das Risiko hält sich ja in Grenzen und wer weiss, vielleicht gibt es gar ein paar positive Überraschungen. Auf jeden Fall neue Erfahrungswerte und dies am besten noch vor der Konkurrenz.

Thomas Schüpfer
Ihr Autor

Thomas Schüpfer

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