Was Unternehmer von Hamster Fridolin lernen können.
In der heutigen #3WSTORY lernen wir Hamster Fridolin kennen. Er lebt seit Jahren in einem Zoo und hat täglich viele Menschen, die ihn besuchen. Diese Menschen besuchen ihn jedoch aus einem bestimmten Grund. Welcher dieser ist, erfahren Sie wenn Sie die Geschichte von Fridolin lesen. Viel Spass bei der Lektüre.
Seit mehr als 10 Jahren lebt Fridolin, der Goldhamster, nun in seinem Käfig und dreht seine Runden im Laufrad. Schlafen, Essen, Laufrad und das immer und immer wieder. Mal ist er etwas motivierter, mal etwas demotivierter. Er hat sich mittlerweilen daran gewöhnt, dass er kaum Zeit für sich alleine hat, denn täglich besuchen ihn viele Menschen und schauen zu, wie er seine Runden im Laufrad dreht. Es hat auch schon jemanden gegeben, dem es so schwindelig wurde beim Zuschauen, dass er hingefallen ist und sich am Kopf gestossen hat. Fridolins Käfig ist im Zoo an einem bestimmten Ort aufgestellt worden. In einer grossen Halle steht es in der Mitte und bietet Platz für viele Besucher. Die Halle ist gross angeschrieben mit den Worten „Vergangenheit, Heute, Zukunft“.
Alleine diese Anschrift der Halle zieht eine Vielzahl Menschen an. Niemand weiss jedoch genau, was ihn in der Halle erwartet und jeder Besucher ist erstaunt darüber, dass sich darin nur Fridolin befindet. Die durchschnittliche Besuchsdauer in der Halle ist dennoch mehr als 30 Minuten. Kaum ein anderes Lebewesen im Zoo schafft nur annähernd eine solche Verweildauer. Die Menschen, die Fridolin besuchen, schauen ihm zu, wie er unzählige seiner Runden in seinem Laufrad dreht und versinken in eigenen Gedanken. Es geht nicht lange, sieht sich jeder Besucher in der Rolle von Fridolin. Eingefangen im goldenen Käfig, seine Runden drehend und das seit Jahren. Einem Hamster im Laufrad zuzusehen, hat was meditierendes und löst bei jeder Person etwas aus.
"Einem Hamster im Laufrad zuzusehen, hat was meditierendes und löst bei jeder Person etwas aus".
Die Halle ist schon gut gefüllt, kommt eine Gruppe Männer, im Alter zwischen 40 und 50, hinein. Sie alle verbindet etwas. Sie sind Unternehmer eines KMU und erfolgreich seit mehreren Jahren unterwegs. Bisher kannten Sie in ihrem Unternehmen nur einen Weg und das ist der nach oben. Einige von ihnen haben ihr heutiges Unternehmen selber einst als StartUp gegründet, andere konnten es von ihrem Vater übernehmen und führen es nun in einer nächsten Generation. Die meisten von ihnen sind Familienväter und bei einigen hat das Unternehmen auch seinen Tribut gefordert, indem ihre Ehen geschieden wurden. Gesundheitlich sind die meisten von ihnen noch sehr gut unterwegs, bis auf die altersentsprechenden Gebresten.
Sie versammeln sich um Fridolin und bald schon zählen sie seine Runden. Jeder merkt, dass Fridolin nicht glücklick ist, wenn er seine Runden dreht, um beschäftigt zu sein und er damit seine Besucher unterhalten kann. Schon bald fragt einer der Unternehmer, was Fridolin wohl jetzt tun würde, wenn er nicht in seinem Hamsterrad gefangen wäre und frei wählen könnte. Die anderen Unternehmer schauen ihn an und nicht wenige erwidern, dass sie sich genau diese Frage in diesem Moment auch gestellt haben.
„Was würdet ihr denn tun?“ ertönt es nun in der Halle. Die Unternehmer zucken zusammen. Woher kam diese Frage? Sie drehen sich um und schauen herum. Da sehen sie einen Lautsprecher an der Decke hängen. Schon bald tönt es daraus wieder: „Was würdet ihr denn tun?“
„Zum Glück sind wir nicht an Fridolins stelle,“ erwidert einer der Männer. „Bist du sicher?“ tönt es sogleich wieder aus dem Lautsprecher. „Siehst du dich und dein Unternehmen die letzten Jahre nicht immer mit den gleichen oder ähnlichen Herausforderungen konfrontiert und in Zukunft noch viel mehr? Materialengpässe, Lieferschwierigkeiten, Fachkräftemangel, Preiskämpfe, Innovations- und Leistungsdruck, Burnoutgefahr, Generationenprobleme, Klimawandel usw.“ Die Unternehmer schauen sich an und nicken. Es geht jedem so. „Das ist doch normal und gehört zu unserem Job,“ ruft einer der Unternehmer. Aus dem Lautsprecher kommt keine Antwort. Dies übernimmt ein anderer Unternehmer: „Ja, das ist zwar unser Job, aber sind wir glücklick dabei oder fühlen wir uns so wie Fridolin?“ „Unser Bestreben nach immer mehr und mehr hat uns dahin geführt, wo wir heute stehen und welchen Preis bezahlen wir dafür? Wir stehen heute in einer Halle und schauen einem Hamster zu, wie er uns einen Spiegel vorhält. Im Gegenzug zum Hamster können wir die Zukunft jedoch selber ändern und vielleicht sollten wir als Unternehmer auch mal in der Lage sein, mit weniger auszukommen und uns dem grossen Ganzen - ausserhalb unseres Unternehmens widmen. Aus dem Hamsterrad ausbrechen und uns überlegen, was wir als Unternehmer in Zukunft wirklich tun wollen, um die Ressourcen dieser Welt zu schonen und dass wir wieder glücklicher sind. Denn ich weiss noch, es gab die Zeiten, an denen ich im Unternehmen wirklich glücklich war und nicht nur an ein paar wenigen Momenten.“
Kurz darauf macht sich die Gruppe auf und verlässt die Halle. Bevor sie die Türe nach draussen öffnen, blicken sie auf ein grosses Leuchtschild. Darauf steht: „Wissen Sie nun, was Sie in Zukunft für sich und die Menschheit tun wollen?“ - Ende
Ich bin überzeugt, dass die Geschichte vom Hamster Fridolin bei Ihnen das ein oder andere ausgelöst hat und sie sich aktuell oder in der Vergangenheit sicherlich sehr gut mit Fridolin vergleichen konnten. Es wird Zeit, die Komfortzone zu verlassen und aus dem Hamsterrad auszubrechen. Es lohnt sich!