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Interview mit Thomas Schüpfer: Employer Branding für eine Smart Factory

Alle sprechen davon, überall liest man davon, doch gelebt wird es bisher in den wenigsten Industriefirmen. Gemeint ist das Employer Branding oder zu Deutsch die Arbeitgeberpositionierung mittels einer starken Arbeitgebermarke. Im Interview geht Thomas Schüpfer, CEO der 3W, darauf ein, weshalb eine starke Arbeitgeberpositionierung gerade für eine Smart Factory von grossem Vorteil ist und welche diesbezüglichen Hürden er heute in den Industriefirmen antrifft.

„Darum ist Employer Branding für eine Smart Factory wichtig.“

Interview mit Thomas Schüpfer, CEO der 3W

K.I.: Hallo Herr Schüpfer, Sie sitzen gerade im Zug und kommen von einer Weiterbildung im Bereich Industrie 4.0. Erzählen Sie uns kurz, was Sie heute erfahren haben.

Thomas Schüpfer: In der Tat. Ich habe mich heute Morgen mit der Fabrik der Zukunft beschäftigt. Damit gemeint ist die sogenannte Smart Factory. Also die Firma, in der Menschen zusammen mit intelligenten Maschinen und Systemen arbeiten. Fahrerlose Transportsyteme befördern Maschinenteile an den jeweiligen Montageplatz, wo der Mitarbeitende darauf wartet und sie anschliessend mit Robotern zusammensetzt. War echt spannend, dies zu sehen.

Spannend und futuristisch zugleich. Das bedeutet also, dass in der Smart Factory doch noch Menschen im Einsatz sind, die einer Arbeit nachgehen?

Aber sicher. Maschinen und Roboter werden auch in den kommenden Jahren den Menschen nicht aus den Industriehallen verdrängen. Im Gegenteil: Durch die Kombination von Mensch, Maschine und Roboter entstehen neue interessante Arbeitsplätze. Der Roboter wird dem Menschen die langweilige oder schwerfällige Arbeit abnehmen. Die Maschinen werden intelligenter und liefern dem Menschen früh genug wichtige Informationen im Produktionsschritt. So, dass sich der Mensch auf kreative Arbeiten konzentrieren kann.

„Durch die Kombination von Mensch, Maschine und Roboter entstehen neue interessante Arbeitsplätze.“

Bleiben wir beim Menschen. Wie kann ein Industrieunternehmen sicherstellen, dass es in Zukunft die richtigen Mitarbeitenden für seine Smart Factory begeistern kann?

Vergleichen Sie dies mit einer Liebesbeziehung zwischen zwei Menschen. Wenn sich ein Mensch für einen anderen interessiert, dann setzt er sich bewusst in Szene, putzt sich heraus und zeigt sich von seiner allerbesten Seite. Genau so ist es auch in der Geschäftswelt: Will ein Industrieunternehmen die für sich richtigen Mitarbeitenden ansprechen, muss es sich gekonnt präsentieren und seine Vorteile hervorheben. Das geschieht heute mittels Employer Branding.

Das tönt ja eigentlich sehr einfach. Warum jammern denn viele Industriefirmen, dass sie keine passenden Mitarbeiter finden?

Nehmen Sie die Landschaft der Industriefirmen mal genauer unter die Lupe. Sie stellen fest, dass vor allem Grossunternehmen sich sehr gekonnt inszenieren und zumindest in der Kommunikation tolle Arbeitgeberpositionierungen aufweisen. KMUs sind da noch etwas zurückhaltender. Auf den Webseiten vieler industrieller Unternehmen treffen Sie noch immer auf eine einfache Job-Website, auf der einfach leblos Stellenangebote aufgelistet sind. Im Gegensatz zu Grossunternehmen haben KMUs oftmals auch keine eigene HR-Abteilung. Meistens wird das Personalwesen durch den Inhaber oder den Finanzchef ausgeführt. Diese Personen stellen dann meistens Arbeitsverträge aus und administrieren das Personal. Sie sind weit weg davon, sich schon nur gedanklich mit einer Arbeitgebermarke zu befassen.

„KMU sind hinsichtlich Arbeitgeberpositionierung zurückhaltend.“

Jetzt sollte man doch meinen, dass wenn ein Industrieunternehmen eine Smart Factory baut, es auch in der Lage sein muss, eine Arbeitgebermarke aufzubauen?

Sollte man meinen, ja. Die Realität sieht leider noch etwas anders aus. Das Thema rund um die Smart Factory ist neu. Es liegt KMUs grundsätzlich näher, da es dabei um die Zukunft ihrer Produktion geht. Das können Sie mit der Anschaffung einer Maschine vergleichen: Sie soll effizienter arbeiten und so die Kosten senken oder die Quantität und/oder Qualität erhöhen. Ausserdem befassen sich in einem Industrieunternehmen meistens andere Menschen mit der Smart Factory als mit der Arbeitgebermarke.

Was empfehlen Sie Industriellen, um in Zukunft in personeller Hinsicht für ihre Smart Factory gerüstet zu sein?

Sowohl bei der Smart Factory wie auch beim Employer Branding spielt die Digitalisierung eine grosse Rolle. Um eine begeisterungsfähige Arbeitgeberpositionierung zu erreichen, muss sich das gesamte Management und das Kader eines Unternehmens mit der Digitalisierung auseinandersetzen und die für sich relevanten Themen definieren. Eine zukünftig erfolgreiche Arbeitgebermarke bedarf – wie es der Name schon sagt – Markenkenntnis. D.h. die Unternehmen tun gut daran, möglichst viel Markenwissen aufzubauen und dieses mit Personalkenntnissen zu paaren. Denn beim Employer Branding geht es wie beim Markenaufbau darum, seinen einzigen Vorteil klar am Markt zu positionieren. Um diesen Vorteil herauszukristallisieren ist es von grossem Vorteil, die heutigen Mitarbeitenden zu befragen und die vorhandenen Vor- und Nachteile herauszuschälen.

„Employer Branding heisst, seinen einzigen Vorteil klar am Markt zu positionieren.“

In einer Smart Factory arbeiten heute und in Zukunft Menschen, die an der Digitalisierung Gefallen finden, da sie ihnen grosse Vorteile bringt. Diese Mitarbeitenden identifizieren sich überdurchschnittlich mit dem Tun des Unternehmens. Ein Industrieunternehmen muss also die Botschaft transportieren, dass es für die Zukunft gerüstet ist und innovative und kreative Köpfe für die Smart Factory sucht. Die Mitarbeitenden sollen durch ihre hohe Identität mit der Firma zu Markenbotschaftern werden und nicht wie bis jetzt als Arbeitsmittel funktionieren.

Also „weg vom klassischen Personal-Administrieren hin zum zukunftsorientierten Personalmarketing“ muss das Motto im Unternehmen lauten.

Was erhoffen Sie sich von Mitarbeitenden in einer Smart Factory?

Die Smart Factory lebt von den Ideen und der Innovationskraft der Mitarbeitenden. Es ist daher wichtig und unumgänglich, mittels einer starken Arbeitgebermarke diese zu fördern. Industrie 4.0 bedeutet nicht zwangsläufig, dass alles vollautomatisch sein muss. Die Zukunft gehört Mensch und Technik zusammen!

Besten Dank für das Interview.

Thomas Schüpfer
Ihr Autor

Thomas Schüpfer

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